Christian Wulff soll es also machen.
In Anbetracht der Drohung, dass Zensursula aka Zensuruschi Bundespräsidentin werden sollte, muss man eigentlich erleichtert aufatmen.
(Am Rande; mal wieder totale Realsatire was die
Dennoch haben es CDU/CSU und FDP -und damit in erster Linie Merkel und Westerwelle- versäumt einen "echten" Kandidaten vorzustellen.
Mit "echt" meine ich einen glaubwürdigen, altersweisen, honorigen Herrn (oder Dame), der die integrierende
Funktion des Bundespräsidenten glaubwürdig (!) wahrnehmen kann.
Ein Bundespräsident für alle Bürger also.
Ein Bundespräsident der die Themen der jeweiligen Zeit mit dem nötigen Nachdruck und Weitblick in das Gesichtsfeld der Öffentlichkeit und Politik rücken kann.
Ein Bundespräsident der... lassen wir das.
(Weiterführend empfehle ich, sich die ARD Brennpunktsendung vom 31.5. anzuschauen, die die Bundeskanzlerin Merkel zu Gast hatte und in welcher sich Frau Merkel über die Eigenschaften, die ein Bundespräsident haben sollte, ausgelassen hat. Christian Wulff hat so ziemlich keine der geforderten Attribute. Sicher, auf der anderen Seite darf bezweifelt werden, dass es DEN Idealpräsidenten gibt, aber eine bessere Annäherung an das Ideal wäre dringend erforderlich gewesen.)
Grade in Krisenzeiten braucht das Land einen "echten" Bundespräsidenten...
...und keine Sockenpuppe einer Partei oder Interessengruppe.
Und mal ehrlich: Wer soll bitte einen 50-jährigen (aus CDU/CSU-Gesichtspunkten ist das doch ein Milchbubialter)
als Bundespräsidenten erst nehmen? Schon qua Alter ist Wulff damit nach meiner Auffassung für das Amt ungeeignet.
(Ok, man könnte argumentieren, dass Walter Scheel auch erst 54 Jahre alt war, als gewählt wurde... aber mal ehrlich, das war eine ganz andere Generation, allein schon vom politischen Gewicht her. Früher konnte sich die FDP auch mit Recht FDP nennen. Heutzutage zweifle ich doch stark am D und auch am F der Partei... aber das ist ein ganz anderes Thema...)
Ein interessantes Geschmäkle hat der Vorschlag Wulffs auch aus dem Gesichtspunkt der Bezüge. Denn auch nach dem Ausscheiden aus dem Amt erhält der Bundespräsident seine vollen Bezüge weiter (ca. 250.000 €, nebst Aufwandsentschädigung, Wagen mit Fahrer, Büro, Sekretärin, etc. pp.). Die wird Christian Wullf auch in Anspruch nehmen müssen, denn als Bundespräsident a.D. verbietet sich die Rückkehr in die Politik oder irgendwelche unwürdigen Oligarchen-Pipline-Beraterjob-Deals. Wulff wird dann schätzungsweise 25, vielleicht sogar 40 Jahre lang seine vollen Bezüge erhalten. Nun ja, das nur nebenbei.
Fazit:
Das "dynamische Duo" Merkel/Westerwelle hat damit wieder mal versagt. Der Super-GAU (die Laienpolitikerin von der Leyen) blieb aus, der -vielleicht von manchen erwartete- Coup und Befreiungsschlag Merkels aber auch. Man muss sie nicht mögen um ihr in dieser Angelegenheit ein besseres Händchen zu wünschen.
Aber wer weiß, sollte Wulff gewählt werden, wird sich zeigen wie er sein Amt begreift, es wahrnimmt und ob er ihm gewachsen ist. Nach der Wahl "zählt es". Alles andere wird dann Vorgeplänkel gewesen sein.
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