Samstag, 24. Januar 2009

Gonzo: "Wetten dass...?"

Folgender Beitrag ist vom Gonzo-Stil geprägt, daher völlig subjektiv und sowieso Humbug:

Es ist wieder soweit: DIE Samstagabendunterhaltung schlechthin findet wieder personifiziert durch Thomas Gottschalk Einzug in unsere Wohnzimmer.

Der Herr der Sendung, Thomas Gottschalk, schreitet –heute in Offenburg- die bekannten Treppchen der Kulisse herab... und zwar in einer gehabt schrägen Klamotte.
So weit, so gehabt.

Der Stadtwettenkandidat wird vorgestellt, welcher behauptet auf allen Vieren schneller als jeder andere Gegenkandidat "laufen" zu können. 100 Meter sind die zu bewältigende Distanz. Der Kandidat ein lustiger Punk-Theologe, der in seiner Freizeit auch noch rappt, auf Schwäbisch.
Das Ganze muss dann auch noch dargeboten werden, sieht ziemlich angestrengt aus, die Geschichte. Gottschalk gibt sich jugendnah und versucht quasi im Flow mitzuschunkeln, ein Unterfangen, das scheitern muss.

Der erste Wettpate wird vorgestellt, es handelt sich hierbei um Jörg Pilawa.
Oh je.
Es folgt die unweigerliche Konversation auf dem Sofa. Die Dschungelkonkurrenz wird thematisiert. Es folgt irgendeine öde Nacktgeschichte. Aha, wohl um mal kurz das Dschungelniveau zu kitzeln.
Oh je.
Pilawa, fahr heim!

Die erste Wette wird vorgestellt.
Der Kandidat behauptet mit der Zunge 50 Süßstofftabletten aus einer Mausefalle herausholen zu können. Mindestens 40 sollen übrig bleiben.
Der Wetteinsatz Pilawas: Es soll im Falle des Verlierens den Hamburger Fischverkäufer mimen. Da stinkt doch der Fisch vom Kopf her.

Top die Wette gilt!
Nun man muss sagen, nicht ohne Spannung, die Sache, obgleich der Kandidat die Angelegenheit recht souverän nach hause fährt.
Acht Mausefallen bleiben übrig.
Interessanter wäre es sicher gewesen, wenn der Kandidat die Fallen von der anderen Mausefalleseite angegangen wäre (weil da die Verletzungsgefahr ungleich größer ist) , aber gut.
Pilawa muss nun den Fischverkäufer mimen, jo. Wann erlöst ihn jemand von seinem Leid?

Der erste Musiktitel wird vorgestellt.
Ein Medley aus dem Schuh des Manitu.

Zeit zum Bierholen!

Immer noch das Medley... (irgendwie muss die Sendezeit ja gefüllt werden...)

So, das Leid hat ein Ende. (Wie schlecht war das bitte?)

Auch ein Stückchen Hollywood ist heute wieder am Start: Tom Cruise (und noch ein Typ).
Kein schlechter Schauspieler, dennoch, sein erschreckender Sektenhintergrund veranlasst mich dazu, diesen Teil der Sendung auszusparen. Seine Sekte nervt bestenfalls, schlechtestenfalls ist der ganze Laden ein... nun ja, sei´s drum. Grund genug für mich an dieser Stelle ein Bierchen zu holen.
Bis gleich.

Tja, kaum ist man ein bisschen weg vom Fernseher, trifft man Leute, unterhält sich, und verpasst die Einleitung zur nächsten Wette...

Es hat jedenfalls irgendwas damit zu tun, dass ein Mädel Fußballer an ihren Augen erraten kann.
Sie kann es, und gewinnt die Wette. (Es war um Übrigen die Kinderwette)

Jetzt wird Coldplay angesagt, eine Band, deren zwei ersten Alben ganz groß waren und deren zwei letzten Alben irgendwie an mir vorbeigegangen sind.
Irgendwie traurig, aber man kann sich fragen, ob man lieber an dieser Stelle die einhunderzwanzigtausendste R´n´B-Dame gesehen hätte...
Keine große Performance, mindestens Halbplayback obendrein, das geht etwa um den Faktor 100 besser.

Ein weiterer Berufsstand wird in die Sendung eingeführt: die Models.
Ein Garant für Oberflächlichkeit, mag man unken.
Aber schau´n wir mal.

Ein 16-jähriges Model wird von Gottschalk ausgefragt.
Jetzt ist Jerry Hall dran.
Ist das Modelbusiness empfehlenswert? Bla...
Entspricht die 16-jährige eher Heidi oder Claudia? Bla...
Größe? Bla...
Neue Trends? Bla...

Nun die Außenwette.
Der Kandidat behauptet, dass er auf Langlaufskiern eine Skipiste bergauf und bergab schneller bewältigt, als ein Pistenbulli (Widerworte vom 16-jährigen Model: „Aber ein Pistenbulli ist doch total lahm!?!“ Haha, herrlich erfrischend.)
Der Wetteinsatz: die Models müssen Rippchen mit Kraut essen, sofern sie verlieren.
Oh je, Wetten dass, da wird das Bild des Krauts im Ausland noch gepflegt...

Top, die Wette gilt!
Gottschalk mimt mit dramatischer Stimme den Sportreporter der vergangenen Tage. Oh je.
Der Kandidat obsiegt, die Models sind begeistert.

Die obligatorische Autowerbung der Sendung steht an.
Irgendwie muss die Sendung ja finanziert werden.

Peter Maffey trällert ein Lied, Zeit den Fernseher kurz zu verlassen.
(„Das ist unser Bruce Springsteen“, erklärt der Thomas dem Tom.
So eine bodenlose Frechheit hab ich selten aus dem Munde Gottschalks gehört. Bei solchen Vorgängen bleibt der Rundfunkrat wohl außen vor. Das prangere ich an.)

Tom Cruise geht, Desiree Nick kommt.
Die Nick referiert über Theologie, das Model schmunzelt, ich auch.
Es wird im Anschluss wieder über das Dschungelcamp diskutiert, unnötig eigentlich, aber das passt ins Bild der heutigen Sendung.

Die nächste Wette: die beiden Kandidaten behaupten, dass einer der beiden Kandidaten jeden beliebigen Satz durch die Ohren kommunizieren kann, der andere (sieht aus wie Thomas D.) soll diesen erraten können.

Top, die Wette gilt!
Da wird mal hier, mal da, mit den Ohren gewackelt.
Nicht unwitzig, muss man sagen.

Die Kandidaten obsiegen.
Die Kandidaten legen offen, wie es ging, man hat es schon geahnt: morseähnlich das Ganze... (ungeschickt im Hinblick auf den Wettkönig)

Nun Michael Mittermeier; man könnte wieder das Bild von den Besten Zeiten, die vorbei sind anbringen, wir wollen es für jetzt dabei belassen.
Nebenbei: seine sind vorbei.
Auch hier wiederum: traurig.
Ok, der Tom Cruise-Staufenberg-MitDemZweitenSiehtManBesser-Witz war gut; der Hubbard/Führerwitz auch.

Die nächste Wette, ein richtiger Scheiss, um mal den Kalauer zu bemühen: Die Kandidaten behaupten, den Kot von verschiedenen Tieren nur anhand des Geruches erraten zu können.

Ich muss ja mal sagen, irgendwie scheint man den Dschungelkonkurrenzkampf zu ernst genommen zu haben. Jedenfalls wird das Niveau ordentlich gesenkt, bisweilen. Das prangere ich an.
Dennoch, die Menschen lieben wohl den Schund, ich lege mich daher fest, der Wettkönig liegt im ordentlichen Tierschiss.
Da wird von Seiten Gottschalks auch noch geholfen („Mit Müh´ und Kot“)...
Die Kandidaten obsiegen.

Seal tritt auf.

Nun der TED-Aufruf, der Wettkönig soll gekürt werden.

Bis es soweit ist, soll die Stadtwette entschieden werden. Der kleinste und jüngste Gegenkandidat soll es richten (mmh, 13 ist der Kleine, ob das um diese Uhrzeit (23:01 Uhr klargeht?).
Gottschalk verliert (EDIT:) GEWINNT seine Stadtwette und DIE NICK muss damit mit den schwulen Funkenmariechen rumhüpfen.

Die Entscheidung um den Wettkönig.
Platz 4: Langlauf
Platz 3: Tierkot (ok, ich lag falsch)
Platz 2: Ohren
Platz 1 und damit Wettkönig ist die Mausefalle.

Gottschalk löst noch schnell seine Wette ein, verteilt Blumen, das wars.

Ein kleines Fazit: Coldplay, Mittermeier, Tom Cruise, die Sendung...
...früher war nicht alles, aber vieles besser.
Warum die ständige Bezugnahme auf den Dschungel sein musste, ist mir ein Rätsel. Weiterhin rätselhaft erscheint warum man sich dieses Duell mit dem Dschungelcamp durch die BLÖD aufzwingen lässt.
Da ist mehr drin und zwar nach oben.

Danke an alle, die es bis hier durchgehalten haben, bis zum nächsten Mal.

Freitag, 9. Januar 2009

Der "823-Rap"

Wer wie ich mit Erstsemestern zu tun hat, ist über jede Lernhilfe dankbar.
Also wirklich JEDE.
Im Bereich der Rechtswissenschaft dringt der Kölner Professor Klaus Peter Berger mit seinem "823-Rap"
in ganz andere aber doch recht (Achtung Wortspiel) erheiternde Sphären vor.

-> "Der 823-Rap"
-> direkt zum mp3-file
-> die Lyrics
-> Zum Interview in der Zeit

Doch auch auf der anderen Seite des Vorlesungspultes tut sich was: Dass auch Studierende sich nicht zu schade sind, mit dem Schönfelder und dem Becksbierchen in die Bib zu stehen
und auf myspace-Seiten ein paar lines zu droppen
-wie man so schön sagt- hat vor geraumer Zeit bereits der Olli vom Schorleblog entdeckt, aber das...
ja, das ist wieder eine ganz andere Geschichte.

In diesem Sinne,
peace out!

Dienstag, 6. Januar 2009

Über einen Toten

Adolf Merkle ist tot.
Über die Gründe und Hintergründe seines Selbstmordes kann man nur spekulieren. Dies soll hier unterbleiben.

Vielmehr möchte ich kurz den Fokus auf die Leserkommentare des entsprechenden Artikels in der Süddeutschen lenken. So viel Geschmacklosigkeiten, Missgunst und Dummheit habe ich selbst als versierter Internetnutzer (zumindest) in Kommentaren (bis diese zum Teil gelöscht wurden) noch nicht gesehen.

Was sind das nur für Menschen?

Macworld 2009 Keynote, Zusammenfassung

Eine kleine Stichwortartige Zusammenfassung der Keynote:

(Leser, die zuvor das Keynote-Video anschauen möchten bitte ich jetzt wegzuklicken, aber dann bitte wieder kommen ;-) )

Die heutige Keynote war auf drei Pfeiler gestüzt:

1. iLife 2009:

- iPhoto 09: mit „faces“ (Gesichtererkennung) und „places“ (Geotagging deluxe) kommen zwei ganz nette Features (sowas wäre sicherlich in Aperture nicht zwingend, aber durchaus sehr fein).

- iMovie 09: Animierte Reiserouten (Indiana Jones lässt grüßen), Autostabilisierungsfunktion für verwackelte Bilder, Videoeffekte (gealterter Film, Röntgeneffekt, Cartoonstil).

- GarageBand 09: Videoschnipsel sollen einem beibringen wie man zB Gitarre spielt (Radiohead lässt grüßen: anyone can play guitar). Das Konzept beinhaltet neun Grundlektionen für Gitarre und Klavier, optional können sog. „artist lessons“ käuflich erworben werden (je 4,99 $) bei denen bekannte Künstler (Norah Jones, Sting, etc.) ihre Songs vorspielen (ganz nette Nebeneinkunft für vermeintliche verarmte aber prominente Musiker könnte ich mir vorstellen).

2. iWork 2009:

- Keynote ´09: elegantere Präsentationen erstellen, das Ganze kann dann mit dem iPhone ferngesteuert werden (für letzeres Feature werden nochmals 0,99 $ fällig).

- Pages ´09, Numbers ´09 (Word und Excel auf Apple).

- iWork.com (die Apple-Version von Google Docs).

So weit so, so unspektakulär.
Aus dem Schlaf wurde man durch die Vorstellung des nächsten Programmpunktes gerissen:

3. Das neue 17“ MacBook Pro

Äußerlich hat man das Design der aktuellen „late 2008“ Macbooks übernommen, unter der Haube sind jedoch ein paar Veränderungen zu verzeichnen, neben den obligatorisch schnelleren Prozessoren,:
- bis zu 8 GB Arbeitsspeicher
- ein mattes Display mit Anti-Glare-Option für 50 $ Aufpreis (man könnte meinen Apple erhört die Rufe seiner Anhänger, doch dann:)

Eine Katastrophe mit Gerüchte-Ansage:

Der Akku wird im neuen 17“ Macbook Pro künftig fest verbaut sein!
Das schmerzt.
Dafür: Angeblich bis zu 8 Std. Akkulaufzeit, bis zu 1000mal soll der Akku geladen werden können und überhaupt viel umweltfreundlicher sein.
Das ist zwar nett, aber tröstet es? Nein!
Wenn dann bitte grün und auswechselbar.

Schließlich –gewissermaßen als „one more last thing“ (Apple wird bei der Macworld in Zukunft nicht mehr teilnehmen)- noch neue Preise im iTunes Store, künftig wird es zwei Preiskategorien geben: Songs für 0,69 $ und 1,29 $, dafür alles ohne DRM (immerhin etwas).

Das war sie, die für mich enttäuschendste Keynote überhaupt, daran hätte aber selbst Steve Jobs nichts ändern können. Kein iPhone nano, kein neuer iMac, wirkliche Überraschungen gab es auch nicht (wenn man davon absieht, dass MacRumorsLive gehackt wurde, lediglich das Akku-Ärgernis.

Fazit: Unwesentliche Softwareupdates und ein neuer Wegwerflaptop.

Macworld 2009

Zunächst das Obligatorische, obgleich nicht weniger von Herzen kommende: Ich wünsche meinen Lesern ein gutes Neues Jahr!

Doch nun zum Thema: die Macworld steht vor der Tür. In einer guten halben Stunde beginnt die Kenote, ohne Steve Jobs. Ok, der Kenner gähnt, schließlich ist auch schon viel darüber und den Gerüchten rund um die bevorstehende Keynote geschrieben worden.

Als Anregung möchte ich mich daher auch nur kurz über ein Gerücht das Macbook Pro 17" betreffend auslassen. Dieses soll künftig nämlich mit einem festverbauten Akku daher kommen. Ein Wegwerfkonzept, das vom Macbook Air bekannt ist und bei mir mehr als Kopfschütteln auslöste.
Man darf also gespannt sein.

Für alle Ungeduldigen, die wie ich nicht den Videopodcast der Keynote von Apple abwarten können:
MacRumorsLive
Engadget live from the Macworld 2009 keynote
Gizmondo Macworld Keynote live

oder auch auf Deutsch:
Ticker der Maclife