Es ist wieder soweit: DIE Samstagabendunterhaltung schlechthin findet wieder personifiziert durch Thomas Gottschalk Einzug in unsere Wohnzimmer.
Der Herr der Sendung, Thomas Gottschalk, schreitet –heute in Offenburg- die bekannten Treppchen der Kulisse herab... und zwar in einer gehabt schrägen Klamotte.
So weit, so gehabt.
Der Stadtwettenkandidat wird vorgestellt, welcher behauptet auf allen Vieren schneller als jeder andere Gegenkandidat "laufen" zu können. 100 Meter sind die zu bewältigende Distanz. Der Kandidat ein lustiger Punk-Theologe, der in seiner Freizeit auch noch rappt, auf Schwäbisch.
Das Ganze muss dann auch noch dargeboten werden, sieht ziemlich angestrengt aus, die Geschichte. Gottschalk gibt sich jugendnah und versucht quasi im Flow mitzuschunkeln, ein Unterfangen, das scheitern muss.
Der erste Wettpate wird vorgestellt, es handelt sich hierbei um Jörg Pilawa.
Oh je.
Es folgt die unweigerliche Konversation auf dem Sofa. Die Dschungelkonkurrenz wird thematisiert. Es folgt irgendeine öde Nacktgeschichte. Aha, wohl um mal kurz das Dschungelniveau zu kitzeln.
Oh je.
Pilawa, fahr heim!
Die erste Wette wird vorgestellt.
Der Kandidat behauptet mit der Zunge 50 Süßstofftabletten aus einer Mausefalle herausholen zu können. Mindestens 40 sollen übrig bleiben.
Der Wetteinsatz Pilawas: Es soll im Falle des Verlierens den Hamburger Fischverkäufer mimen. Da stinkt doch der Fisch vom Kopf her.
Top die Wette gilt!
Nun man muss sagen, nicht ohne Spannung, die Sache, obgleich der Kandidat die Angelegenheit recht souverän nach hause fährt.
Acht Mausefallen bleiben übrig.
Interessanter wäre es sicher gewesen, wenn der Kandidat die Fallen von der anderen Mausefalleseite angegangen wäre (weil da die Verletzungsgefahr ungleich größer ist) , aber gut.
Pilawa muss nun den Fischverkäufer mimen, jo. Wann erlöst ihn jemand von seinem Leid?
Der erste Musiktitel wird vorgestellt.
Ein Medley aus dem Schuh des Manitu.
Zeit zum Bierholen!
Immer noch das Medley... (irgendwie muss die Sendezeit ja gefüllt werden...)
So, das Leid hat ein Ende. (Wie schlecht war das bitte?)
Auch ein Stückchen Hollywood ist heute wieder am Start: Tom Cruise (und noch ein Typ).
Kein schlechter Schauspieler, dennoch, sein erschreckender Sektenhintergrund veranlasst mich dazu, diesen Teil der Sendung auszusparen. Seine Sekte nervt bestenfalls, schlechtestenfalls ist der ganze Laden ein... nun ja, sei´s drum. Grund genug für mich an dieser Stelle ein Bierchen zu holen.
Bis gleich.
Tja, kaum ist man ein bisschen weg vom Fernseher, trifft man Leute, unterhält sich, und verpasst die Einleitung zur nächsten Wette...
Es hat jedenfalls irgendwas damit zu tun, dass ein Mädel Fußballer an ihren Augen erraten kann.
Sie kann es, und gewinnt die Wette. (Es war um Übrigen die Kinderwette)
Jetzt wird Coldplay angesagt, eine Band, deren zwei ersten Alben ganz groß waren und deren zwei letzten Alben irgendwie an mir vorbeigegangen sind.
Irgendwie traurig, aber man kann sich fragen, ob man lieber an dieser Stelle die einhunderzwanzigtausendste R´n´B-Dame gesehen hätte...
Keine große Performance, mindestens Halbplayback obendrein, das geht etwa um den Faktor 100 besser.
Ein weiterer Berufsstand wird in die Sendung eingeführt: die Models.
Ein Garant für Oberflächlichkeit, mag man unken.
Aber schau´n wir mal.
Ein 16-jähriges Model wird von Gottschalk ausgefragt.
Jetzt ist Jerry Hall dran.
Ist das Modelbusiness empfehlenswert? Bla...
Entspricht die 16-jährige eher Heidi oder Claudia? Bla...
Größe? Bla...
Neue Trends? Bla...
Nun die Außenwette.
Der Kandidat behauptet, dass er auf Langlaufskiern eine Skipiste bergauf und bergab schneller bewältigt, als ein Pistenbulli (Widerworte vom 16-jährigen Model: „Aber ein Pistenbulli ist doch total lahm!?!“ Haha, herrlich erfrischend.)
Der Wetteinsatz: die Models müssen Rippchen mit Kraut essen, sofern sie verlieren.
Oh je, Wetten dass, da wird das Bild des Krauts im Ausland noch gepflegt...
Top, die Wette gilt!
Gottschalk mimt mit dramatischer Stimme den Sportreporter der vergangenen Tage. Oh je.
Der Kandidat obsiegt, die Models sind begeistert.
Die obligatorische Autowerbung der Sendung steht an.
Irgendwie muss die Sendung ja finanziert werden.
Peter Maffey trällert ein Lied, Zeit den Fernseher kurz zu verlassen.
(„Das ist unser Bruce Springsteen“, erklärt der Thomas dem Tom.
So eine bodenlose Frechheit hab ich selten aus dem Munde Gottschalks gehört. Bei solchen Vorgängen bleibt der Rundfunkrat wohl außen vor. Das prangere ich an.)
Tom Cruise geht, Desiree Nick kommt.
Die Nick referiert über Theologie, das Model schmunzelt, ich auch.
Es wird im Anschluss wieder über das Dschungelcamp diskutiert, unnötig eigentlich, aber das passt ins Bild der heutigen Sendung.
Die nächste Wette: die beiden Kandidaten behaupten, dass einer der beiden Kandidaten jeden beliebigen Satz durch die Ohren kommunizieren kann, der andere (sieht aus wie Thomas D.) soll diesen erraten können.
Top, die Wette gilt!
Da wird mal hier, mal da, mit den Ohren gewackelt.
Nicht unwitzig, muss man sagen.
Die Kandidaten obsiegen.
Die Kandidaten legen offen, wie es ging, man hat es schon geahnt: morseähnlich das Ganze... (ungeschickt im Hinblick auf den Wettkönig)
Nun Michael Mittermeier; man könnte wieder das Bild von den Besten Zeiten, die vorbei sind anbringen, wir wollen es für jetzt dabei belassen.
Nebenbei: seine sind vorbei.
Auch hier wiederum: traurig.
Ok, der Tom Cruise-Staufenberg-MitDemZweitenSiehtManBesser-Witz war gut; der Hubbard/Führerwitz auch.
Die nächste Wette, ein richtiger Scheiss, um mal den Kalauer zu bemühen: Die Kandidaten behaupten, den Kot von verschiedenen Tieren nur anhand des Geruches erraten zu können.
Ich muss ja mal sagen, irgendwie scheint man den Dschungelkonkurrenzkampf zu ernst genommen zu haben. Jedenfalls wird das Niveau ordentlich gesenkt, bisweilen. Das prangere ich an.
Dennoch, die Menschen lieben wohl den Schund, ich lege mich daher fest, der Wettkönig liegt im ordentlichen Tierschiss.
Da wird von Seiten Gottschalks auch noch geholfen („Mit Müh´ und Kot“)...
Die Kandidaten obsiegen.
Seal tritt auf.
Nun der TED-Aufruf, der Wettkönig soll gekürt werden.
Bis es soweit ist, soll die Stadtwette entschieden werden. Der kleinste und jüngste Gegenkandidat soll es richten (mmh, 13 ist der Kleine, ob das um diese Uhrzeit (23:01 Uhr klargeht?).
Gottschalk
Die Entscheidung um den Wettkönig.
Platz 4: Langlauf
Platz 3: Tierkot (ok, ich lag falsch)
Platz 2: Ohren
Platz 1 und damit Wettkönig ist die Mausefalle.
Gottschalk
Ein kleines Fazit: Coldplay, Mittermeier, Tom Cruise, die Sendung...
...früher war nicht alles, aber vieles besser.
Warum die ständige Bezugnahme auf den Dschungel sein musste, ist mir ein Rätsel. Weiterhin rätselhaft erscheint warum man sich dieses Duell mit dem Dschungelcamp durch die BLÖD aufzwingen lässt.
Da ist mehr drin und zwar nach oben.
Danke an alle, die es bis hier durchgehalten haben, bis zum nächsten Mal.
3 Kommentare:
oha am ende zeigte das bier wohl seine wirkung *g*. gottschalk hatte letztlich die saalwette gewonnen und musste seinen einsatz gerade nicht einlösen. die gute nick musste dagegen ran.
und die sache mit dem dschungelcamp - dass ich mit freude die letzten 16 tage verfolgte, aber das gehört an einen anderen platz - fand ich auch seltsam. die ständige bezugnahme war und ist eigentlich unter dem niveau DER samstagabend-sendung schlechthin, trotzdem wird gerade die nick gegen den beginn der sendung gesetzt und die kommentare .... naja. bei der tierkot-wette dagegen, verstehe ich voll und ganz, weshalb gottschalk darauf nur gewartet hat, nachdem was alles schon erschnüffelt wurde. aber auch hier ist die parallele natürlich etwas seltsam.
zu dem balance-akt der schüffler über dem haufen scheiße passt übrigens eine anmerkung dirk bachs aus folgendem lesenswerten interview: http://faz-community.faz.net/blogs/fernsehblog/archive/2009/01/24/guten-morgen-aus-tralien_3A00_-dirk-bach-am-dschungeltelefon.aspx
Hahaha, stimmt, entweder das Bier oder der Wunsch war der Vater des Gedankens.
Daher vielen Dank für den Hinweis.
Vielleicht war es aber auch vielmehr so, dass Gottschalk in meiner Wahrnehmung der Verlierer des Abends war und daher...
nun ja, sei´s drum.
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