Mittwoch, 17. März 2010

Von Wasser und Wein

Eine absolute Sauerei hat sich heute mal wieder Spiegel Online geleistet.

Ein Artikel zum Thema "Sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche" wird überschrieben mit der Schlagzeile:
"`Er predigte Wasser und trank Wein´"

(Hinweis: Die Schlagzeile wurde durch Anführungszeichen als Zitat kenntlich gemacht.)

Im Klartext: Hier wird der sexuelle Missbrauch von Kindern mit der bekannten Metapher vom Wasser und Wein dargestellt.
Was das "Wasser" symbolisiert habe ich noch nicht so recht verstanden (vielleicht Nächstenliebe?). Jedenfalls soll der "Wein" wohl die Pädophilie -also das in der Metapher vermeintlich "Bessere"- darstellen.

Das ist ein Skandal.

Wenn das keine Verhöhnung der Opfer darstellt, dann weiß ich auch nicht. Jedenfalls tun sich da Abgründe auf. Und NEIN, es hilft nicht, dass es sich "lediglich" um ein Zitat einer der Protagonistinnen im Artikel handelt. Die Schreiberin macht dies zwar durch die Anführungszeichen kenntlich, durch die Schlagzeile macht sie sich dieses Zitat aber in einer Art und Weise zu Eigen, die die Anführungszeichen nicht aufzuwiegen vermögen. Denn so läuft das im Journalismus: Die Schlagzeile zählt; ist der Aufhänger; wird vom Leser erinnert. Das sollte sogar ein/eine Praktikant/in bei SPON wissen... sollte man meinen.

Ich komme zu der -von mir bereits in anderen blogposts geäußerten- Schlussfolgerung: Warum tue ich mir das noch an?

PS: Nebenbei bezieht man sich auf Recherchen der Süddeutschen Zeitung ohne den Anstand zu besitzen einen Link zu setzen. Das nur als Ü-Tüpfelchen.

Link zum Artikel der Schande
(Hinweis: Der Link wird irgendwann auslaufen und man wird auf ein kostenpflichtiges Angebot verwiesen. Dieses sollte man dann -sofern man kein Geld rausbekommt- nach meinem Dafürhalten nicht wahrnehmen.)

Keine Kommentare: