Donnerstag, 19. Juni 2008

Vom Vierten Offiziellen und dem zweiten Gegner

Es gibt bekanntlich beim Fußball allerhand Personen. Elf Akteure auf jeder Seite beispielsweise, oder etwa den so genanten zwölften Mann. Weiterhin gibt es nicht nur den vierten Offiziellen, sondern auch den zweiten Gegner.

Es ist ja nicht so, dass es gegen Portugal nicht schon schwer genug wäre – Deutschland geht aus meiner Sicht nicht als Favorit in die Partie.
Ein zweiter Gegner muss her: die UEFA.

Was dem Vierten Offiziellen an Fingerspitzengefühl fehlte, setzt sich nun bei der UEFA fort.
Den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit wird dabei ebenso außer acht gelassen, wie auch der gute alte gesunde Menschenverstand.
Geradezu absurd –aber aus der wirren UEFA-Perspektive durchaus konsequent- ist, dass das Händeschütteln zwischen Hickersberger und Löw auf dem Weg zur Tribüne -wie ich finde eine sehr sportliche Geste- zu deren Nachteil ausgelegt wird.

Es reicht auch nicht, dass die Schiedsrichterleistungen in diesem Turnier ein erstaunlich niedriges Niveau erreicht haben (dem Zuschauer wird dies vom ZDF mit dem Schidsrichter der Nation im „Expertentrio“ gern verschwiegen), die UFEA muss sich durch die Entscheidung auch noch als reiner Bürokratenverband dem es mehr ums Gelddrucken und Paragraphenreiterei, als um den Sport geht entlarven.
Das ist bitter.

Übrigens Big Brother lässt grüßen: Löw wird ein UEFA-Überwacher beiseite gestellt um zu verhindern, dass er mit der Mannschaft Kontakt aufnimmt.

Aber auch der Gastgeber kann sich bedanken: Mindestens ein überlebenswichtiger Elfmeter wurde den Österreichern nicht gegeben und Hickesberger ist für das Qualifikationsspiel gegen Frankreich gesperrt.

Guter Fußball reicht offensichtlich nicht. Danke UEFA!

Nachtrag 23:52 Uhr:
Hickersberger macht sich gerade in der ARD über den Vierten Mann lustig, ganz großes Kino.

13 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Es ist halt nach wie vor ein großes Problem, dass die Schiedsrichter mit dem Vierten Offiziellen eine viel zu hohe Entscheidungsgewalt haben, die nicht mal von der UEFA angezweifelt wird. Anderenfalls kann ich es mir nicht erklären, dass man Löw nicht nachträglich noch "begnadigt" hat. Aber es ist ja nochmal gut gegangen, Deutschland hat gewonnen, und ich kann mir gut vorstellen, dass da einige der UEFA-Oberen erleichtert durchgeschnauft haben. Nichts desto trotz bleibt es ein Armutszeugnis.

Gebe dir auch hinsichtlich der Fehlentscheidungen recht - entweder häufen die sich wirklich in extremen Maße oder wir haben es mit einer veränderten Wahrnehmung des Publikums zu tun. In jedem Spiel finden sich ein gutes halbes Dutzend bis Dutzend Entscheidungen, die sehr zweifelhaft sind. Gestriges Beispiel: Tuncay bekommt für einen lachhaften Ellbogen-Check gelb, der Türke der aus dem kroatischen Strafraum herausgerempelt wird bekommt den Elfer nicht. Davon mal abgesehen, dass diese EM eine der besten und unterhaltsamsten ist, die es wohl je gegeben hat - die zweifelhaften UEFA- und/oder Schiedsrichterentscheidungen haben den Genuss dann doch erheblich getrübt. Oder ist das Turnier gerade deshalb so unterhaltsam?! ;)

Flo Fi hat gesagt…

Ich glaube eher, dass es so ziemlich allen UEFA-Oberen sowohl egal ist, dass Deutschland gewonnen hat, als auch, ob die Entscheidung richtig oder falsch war; man hat ja per-se Recht.
Ein ganz schön erbauendes Gefühl, wenn sich der Himmel der Unanfechtbarkeit über einem auftut, kann ich da nur sagen.

Wie das nach den Regularien läuft und ob eine andere Entscheidung möglich gewesen wäre, weiß ich nicht.
Wobei ich mir jedoch sicher bin ist, dass die Entscheidung unverhältnismäßig ist und wohl auch gegen den Gleichheitsgrundsatz verstößt. Sowas ist, denke ich selbst bei der UEFA beachtlich.

Für die Deutschen ging es jetzt wenigstens gut aus, bei Österreich muss man mal schauen. Der Hickersberger nimmt es wenigstens mit Humor, was soll er auch sonst machen...

Die EM ist in der Tat eine sehr unterhaltsame.
Was ich aber am beachtlichsten finde ist, dass die Sportler (und Trainer) immer faire Worte finden.
Ob es jetzt die Tschechen (gegen die Türkei) sind, von denen einer meinte, der nicht gegebene Elfer sei egal, man sei da selber dran schuld, oder gestern die Kroaten...
Alles selbst in der bitteren Niederlage absolute Sportsmänner.

So sollte Sport sein. Und wenn sich die Schiedsrichter in den Vordergrund drängen, hat man die Aufgabe einfach nicht verstanden. Dasselbe gilt für die UEFA...

Flo Fi hat gesagt…

Die Fehlentscheidungen gehen übrigens gerade weiter.
Vermutlich will man Italien unbedingt ins Finale tragen. Fußballerisch haben die ja noch nicht viel geleistet.

Anonym hat gesagt…

Hat sich ja eh erledigt. ;)

Flo Fi hat gesagt…

Ja, und ich bin froh drum!

Anonym hat gesagt…

Das war schon fast deutscher Anti-Fußball der Neunziger, was die Herren Italiener da abgeliefert haben.

Flo Fi hat gesagt…

Aber hallo,
das trifft es ziemlich genau.
Daher auch meine Befürchtung, dass man das Glück der Deutschen aus diesen Anti-Fußballzeiten gepachtet haben könnte...

Anonym hat gesagt…

waff, waff

Anonym hat gesagt…

Nein! Du hast NICHT hingeguckt!!!

Flo Fi hat gesagt…

Doch, doch, ich bekomm aktuelle Kommentare doch auch immer per Mail geschickt...

Aber was soll man auch dazu sagen?

Anonym hat gesagt…

Du - Freitag! Vier bis Sechs!

Anonym hat gesagt…

hui ... da bleibt man einmal kurz ruhig und schon geht hier die luzi ab... ;)

Flo Fi hat gesagt…

@ toco: ;-)

@ anonym: In den Maschinenraum mein Jung!