Samstag, 26. Januar 2008

Gonzo: "Wetten dass..."

Folgender Beitrag ist vom Gonzo-Stil geprägt, daher völlig subjektiv und sowieso Humbug:

Die Sendung beginnt mit der üblichen Frage nach Gottschalks Klamotte... heute jedenfalls läuft der Schaumeister (genau: Schaumeister) erstaunlich gewöhnlich auf.
Setzt bei Gottschalk etwa die Klamottenvernunft ein? Oder wird er einfach nur altersmilde gegenüber seinem Kleiderschrank, gegenüber... man weiß es nicht.
Was ebenfalls zu beginn ausbleibt: das übliche „rumgeschmähe“, die Sendung findet schließlich in Salzburg statt.

Die Stadtwette wird mit Promis vorgestellt. Sepp Maier gibt sich in norwegerähnlichem Pullover, „de´ Polster Toni“ erscheint hingegen ganz abgeklärt im Anzug. Urs Meier wacht –wie immer- über das Geschehen.
Es folgt der erste Witz auf Kosten der Gastgeber –genauer der österreichischen Fußballnationalmannschaft-, Gottschalk war halt schon immer kess... oder so.

Mario Adorf und Ben Becker „promoten“ irgendeinen Film. Die Frage, die unvermittelt aufkommt: Wird der Chef der Sendung Ben Becker auf seinen Drogenkonsum ansprechen?
Angerissen wird das Thema, immerhin. Mehr ist aber nicht drin.
Becker gesteht, dass er – es ist von Theater, Film und Musik die Rede, gerne neues ausprobiert. Die Mehrdeutigkeit dieser Aussage wird vom Moderator entweder nicht erkannt oder galant übergangen.
Mittlerweile leuchtet auch ein, warum die beiden bereits jetzt in die Sendung eingeführt werden: bei dem Film handelt es sich um einen, der für die jüngeren Zuschauer gedacht ist, nicht dass die Kleinen später schon im Bettchen sind.
Die erste Wette wird vorgestellt.
Becker gibt sich bodenständig und grüßt den Kandidaten freundlich. Andererseits kauft man grade Becker das kumpelhafte auch problemlos ab. Becker ist halt einer mit dem man sicherlich gut einen trinken – besser: einen saufen- gehen kann.
Der Wettkandidat obsiegt, Adorf und Becker hingegen nicht und müssen sich in folge mit Boxhandschuhen gegenseitig Krawatten binden.

Seal trällert ein Liedchen und glänzt weniger durch die musikalische Darbietung, als durch die Grüße an die Kinder daheim, welche auf Deutsch präsentiert werden.

Was macht Stefan Raab bei „Wetten dass...?“? Hat er etwa Ambitionen auf die Sendung, nach Gottschalks „Wetten dass...?“-Ende? Es folgt ein Anfangsgag: Raab lässt sich erst dolmetschen, der Spaß wird freundlicherweise nicht überreizt.
Felix Sturm tritt auf den Plan.

Die Kinderwette.
80 Produkte sollen anhand der Strichcodes –ohne die dazugehörige Nummer- erkannt werden. Die Nerds unter den Zuschauern dürften sich an den guten alten Barcode Battler erinnern...
Grausige Enthüllungen: der Papa kam auf die Idee, die Kinder mussten üben und der kleine Wettkandidat gestand beim Üben geweint zu haben. Gottschalk dreht die Situation in dem er sich rückversichert, dass die beiden Kinder glücklich sind und nicht gezwungen wurden...
Erfreulich ist doch in diesem Zusammenhang, dass die Kinderwette nicht mit einem Geldbetrag ausgelobt ist, man denke sich folgende Schlagzeilen der Blöd-Medien vor: „Kinderarbeit bei Wetten Dass !!!“
Oh, oh die Produkte wurden nicht unkenntlich gemacht, mir ist das ja egal, aber hatte das ZDF nicht erst kürzlich Probleme mit Schleichwerbung?

An dieser Stelle möchte ich kurz einschieben: „Weight Watchers, Weight Watchers, Weight Watchers, Weight Watchers, Weight Watchers, Weight Watchers, Weight Watchers“

So, weiter im Text bzw. Geschehen. Die Wette wurde gewonnen.
Gottschalk verkündet, „Produkte vom Sponsor der Sendung dürfen nicht gezeigt werden“, aha.
Die Kinder dürfen nach Südafrika, da hat sich der Papa aber einen feinen Urlaub gespart.

Udo Jürgens gibt ein Energiesparlied zum Besten. Al Gore hat es vorgemacht, möchte man fast meinen. Ach ja, Herr Jürgens praktiziert Vollplayback.
Im Vers erinnert der Song erstaunlich an „Santa Clause is coming to town“. Ähnlichkeiten sind freilich völlig zufällig, garantiert.
Stefan Raab stellt kurz Jürgens nach, er ist halt ein ganz lustiger.
Jürgens kontert auf mit „Maschendrahtzaun“, gääähn, das war doch so was von abgesprochen...

Gérard Depardieu kommt auf die Couch. Obligatorisches Thema für einen Franzosen dieser Tage: Politik.
Ein Film wird natürlich auch beworben. Asterix und Obelix bei den Olympischen Spielen. Ich frage mich, ob auch jemand die Mehrdeutigkeit durchdringt, Gottschalk tut es jedenfalls nicht: Die Gallier, oder zumindest Obelix ist doch gedopt! Gedopt! Und das bei den Olympischen Spielen! Na ja, man wird ja mal darauf hinweisen dürfen...

Die nächste Wette wird erklärt, irgendwas mit einem Hubschrauber.
Gérard wird im Falle einer falschen Entscheidung ein Bad im Obelix´schen Kessel bevorsteht –welcher mit großem Tamtam reingetragen wird, von Legionären freilich. Depardieu sagt „Oui“.
Vier Bierflaschen werden mit einem Hubschrauber geöffnet. Das perlt! Die Wette wird gewonnen.

Philip Lahm fährt vor, der Autosponsor wird beworben und die Kleinen der Kinderwette dürfen ihr Idol auch mal aus der Nähe sehen. Der Kleine gleich ganz schlagfertig, haut Philip Lahm an, ob er
„Gegen welches Team schoss Philip Lahm das erste Tor der WM 2006?“
Wie könnte man solch ein Tor vergessen? So schön ins Eck gezirkelt

Irgendeine Band (Achtung: belanglos) spielt und Till Schweiger, bewirbt das Ganze und überreicht irgendwas (ich meine, es war eine Goldene Schallplatte, egal, das Teil bekommt man ja heutzutage schon für 3,5 verkaufte Platten, solange das nur registriert wird).

Till Schweiger wirbt weiter... und weiter. Gäääähn.

Christiane Hörbiger nimmt auf dem Sofa platz, als einzige Frau und einziger Gast des Gastgeberlandes.
Aber was hat die gute Dame an? Man weiß es nicht.
Hörbiger „gesteht“ in Bälde 70 Jahre alt zu werden. Unglaublich.

Eine Dekolleté-Wette wird vorgestellt. Die Kandidatin ist freilich eine Frau. Nicht auszumalen, wenn ein Mann vorgeschlagen hätte 50 Damen anhand ihres Dekolletés zu erkennen.
Gottschalk kokettiert mit dem Vorwurf, dass er angeblich seine weiblichen Gäste begrabbelte, deshalb seien heute kaum welche da.
Die Durchführung der Wette gelingt, aber irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass das nicht allzuschwer war, schließlich hat man von der Gesamtdame recht viel gesehen.

Die Stadtwette –das Fußballspiel- wird vorgestellt. Es folgen leider nur Rückblicke. Die Deutschen haben verloren, 11:6. Nicht umsonst wird an Cordoba gedacht. Nach Gottschalks Späßen über die österreichische Nationalmannschaft, zu Recht.

Die Chinesen von „Swan Lake“ bieten einiges dar. Schwanensee ist das Stichwort.
Beeindruckend.

Silvester Stallone tritt auf den Plan.
Mein Gott, was hat der Mann an? Einen richtigen Fetzen. Ich bin ja wahrlich niemand der auf eine gepflegte Klamotte wert legt, aber vom Samstagabendprogamm darf man mehr erwarten, und selbst wenn nicht, das geht gar nicht.
Auf Stallones sportliche Ambitionen wird eingegangen, auf Doping natürlich nicht.
Ben Becker bekennt sich dazu Stallone-Fan zu sein und Udo Jürgens philosophiert über die Botschaft der Rambo und Rocky-Filme, auch eigentlich undenkbar, aber lustig!

Die nächste Wette, es geht um Bundstifte. Der Kandidat behauptet anhand des Malgeräusches seiner Tochter die Farbe des jeweiligen Bundstiftes erraten zu können.
Nicht umsonst kommen Assoziationen zur Titanic-Bundstift-Wette auf. Gottschalk greift dies jedoch schuldbewusst auf.
Die Wette wird gewonnen, das Versprechen das Rätsel, wie dies möglich ist, bleiben die Kandidaten süffisant schuldig. Klar, ist sicher alles mit rechten Dingen zugegangen, wenn man es nicht erklären mag: lahm.
Inzwischen ist überraschender weise Depardieu entfleucht, auch lahm. Panischer Blick Gottschalks auf die Couch: Stallone ist noch da. Puuuh, Glück gehabt.

Wer heutiger Wettkönig wird, ist nicht leicht (jedenfalls nicht so leicht, wie in der letzten Sendung, Stichwort: Mogi) einzuschätzen, ich tippe auf die Bundstifte.

Die Stadtwette wird auch im zweiten Level zugunsten der Gastgeber entschieden, Gottschalk muss daher in einer Raab-Sendung ran.

Wettkönig wird der Hubschrauber, das perlt richtig! Die favorisierten Bundstifte dagegen Letzter. Die Niederlage liegt wohl in der unterbliebenen Auflösung des Bundstift-Rätsels, selber schuld.
Das wars.

Fazit: Die Tendenz geht dazu, mehr auf heimische Gäste zu setzen und das schadet nicht. Höhepunkt der Jetset-Promoter-Misere stellte wohl Nicolas –die Eieruhr- Cage dar, man muss die rückläufige Tendenz, was Gäste aus Hollywood betrifft, in Ansehung dieser Tatsache, nicht wirklich bedauern. Über-Wetten waren nicht dabei, muss ja aber auch nicht.

Dienstag, 15. Januar 2008

Es fliegt etwas durch die Luft.... und bald in den Müll – das Macbook Air

Selten, vermutlich noch nie, war eine Keynote derart enttäuschend.
Bis auf „Time Capsule“ ein –im Übrigen sehr fragwürdiges- WLAN-Backupmedium für Time Machine, war im Grunde alles bereits anhand von seit Wochen durchsickernden Gerüchten bekannt. Aber nicht das ist enttäuschend, sondern dass die vorgestellten Produkte eher zwischen Belanglosigkeit und Ärgernis anzusiedeln sind.
Kein „One more thing“, kein Haben-Will-Faktor auf einer Keynote?
Eigentlich undenkbar.

Es gab kleinere iPhone- und iPod Touch-Softwareupdates (bei letzterem wird der Kunde zur Kasse gebeten), ein großes Trara um das Apple TV-Softwareupdate, mit dem zunächst in den USA Filme über das Internet gemietet werden können (dieses Update ist hingegen kostenlos; klar, man erhofft sich schließlich zahlende Kunden im Video-Verleih). Der Rest der Welt darf zunächst in Bester iPhone-Manier in die buchstäbliche Röhre schauen.

Der Hauptakt der Veranstaltung, das Macbook Air: ein Ärgernis.
Ob man ein Ultraportables Notebook braucht, sei mal dahingestellt.
Die Maße und die technischen Daten: durchaus interessant, aber geschenkt.

Für mich das interessanteste Feature (lies: der Haken): der Akku ist integriert.
Nach Wegwerfmp3playern und Wegwerfmobiltelefonen stellt Apple nun auch Wegwerflaptops her.
Seit Jahren gehören Wechselakkus zu den meistgewünschten Features bei den iPods, aber Apple setzt lieber auf eine Wegwerfstrategie und baut diese noch kontinuierlich aus.
Wohin soll das führen?
Werden in wenigen Jahren nur noch Apples Pro-Produkte mit Wechselakkus verkauft?

Da ist es auf den zweiten Blick auch nicht verwunderlich, warum Apple die umweltfreundlichen Materialien des neuen Laptops besonders hervorhebt. Denn wenn man den Laptop nach ein bis zwei Jahren entsorgen muss, darf es bitteschön schon eine ordentliche Umweltbilanz sein.

Das Macbook Air, nicht nur flachster Laptop der Welt, leider auch Apples flachster Witz.
Eigentlich schade.